Der Kuhkranz
Beim Almabtrieb bekommt die „Kronzkui“, die Leitkuh der Herde, den Kuhkranz aufgesetzt und geht allen anderen Tieren auf dem Weg nach Hause voran.
Der traditionelle Kopfschmuck der „Kronzkui“ wird nur mehr von Wenigen in aufwendiger und oft mühseliger Handarbeit gefertigt. Viele kleine Details werden in den Kranz eingearbeitet und zahlreiche Perlenblumen und Goldblätter, in allen möglichen Größen, Formen und Farben zieren den Kranz.
Der Kuhkranz vom Mooserhof wurde im letzten Jahr von Bäuerin Veronika in alle Einzelteile zerlegt und neu aufgerichtet. Die alten, noch gut erhaltenen Teile hat sie wieder in den Kranz eingebaut und mit neuen Perlen und Goldpapier verziert. Bei genauem Hinsehen findet man im Kranz ein Bild vom Heiligen Josef und drei Spiegel. Schon früher wurde gesagt, dass diese die bösen Geister vertreiben, da sie sich darin spiegeln und vor Schreck verschwinden.
Bereits beim letzten Almabtrieb hat die „Kronzkui“ den neuen Kranz getragen, dass Veronika mit sehr viel Stolz erfüllte. Im restlichen Jahr hängt der Kranz bei den Altbauern in der Wohnung, wo sie eigens eine Glasvitrine mit Altholz dafür anfertigen lassen haben.